Gela_HK ist eine treue Leserin und hat schon einige Leserunden bestritten, hat mit John Finch und seinen Freunden mitgefiebert und so manches Abendteuer bestanden. Diesmal war sie mit Michael Landorff zwischen München und Wien, der bayrischen Provinz und den österreichischen Bergen unterwegs - und war begeistert. Hier ist ihre 5-Sterne-Rezension:
Eine Einladung zu einem VIP-Event verändert das bisher
beschauliche Leben des Schriftstellers und Redakteurs Michael Landorff
schlagartig. Nicht nur, dass er unerwartet zu einer überaus agilen und
motivierten Agentin kommt, die ihn in die Bestsellerlisten katapultieren
will, sondern er stolpert förmlich von einem Gefahrennest ins nächste.
Sein Gastgeber wird am Festabend brutal ermordet, für den Schriftsteller
die Gelegenheit, einen Aufklärungsroman zu schreiben. Was dann
geschieht, übersteigt aber bei weitem seine Vorstellungskraft.
Gerd Schilddorfer ist
mit diesem Thriller ein aktuelles Thema angegangen. Vermeintlich
harmlose Drohnen in falschen Händen entpuppen sich als zukünftige
Kriegsmaschinen. Kritisch, mal augenzwinkernd und immer am Puls der Zeit
beschreibt der Autor ein Szenario, dass einem die Nackenhaare
hochfahren lässt. Dabei wird man sofort auf die Seite der anfänglich
ahnungslosen Hauptfigur gezogen. Es macht Spaß, Landorff in aberwitzigen
Situationen zu begleiten. An seiner Seite ein weiterer Gast der
Abendveranstaltung, die Pokerspielerin Alexandra Buschmann, die sich
auch nicht erklären kann, warum sie eingeladen wurde. Als Team passen
die lebendig und glaubhaft wirkenden Protagonisten sehr gut zusammen.
Eine
Verfolgungsjagd mit diversen Geheimdiensten von München nach Wien führt
schließlich in ein Beinahefiasko. Geschickt werden vom Autor falsche
Fährten gelegt und Puzzleteile verteilt, die erst am Ende ein Bild
entstehen lassen. Trotz der rasanten Handlung nimmt sich der Autor Zeit
für Details, was den besonderen Charme der Charaktere ausmacht und
Lesevergnügen auslöst.
Bei aller guten Unterhaltung, die dieser
Thriller bietet, kommt man aber doch ins Grübeln. Ich habe häufig
parallel zum Buch im Internet recherchiert, wollte mehr über künstliche
Intelligenz, Drohnen und Metamaterialien wissen. Für dieses Interessewecken
des Lesers mag ich die Romane von Gerd Schilddorfer sehr. Man wird
neugierig über den Tellerrand zu schauen, Dinge zu hinterfragen, die
sonst als Selbverständlichkeit hingenommen werden.
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