Montag, 1. Januar 2018

Wieder ein gelungener Mix aus historischen Fakten, Legenden und Verschwörungstheorien

smayrhofer läßt nicht locker. Er ist bei jeder meiner Leserunden dabei (nein, ich habe nicht nur Leserinnen....:=) und genießt jedes Mal die 'dicken Schmöker'. Und ich freu mich, dass er noch nicht aufgegeben hat und sich immer wieder von den Geschichten um John und Llewellyn gefangen nehmen läßt. Fünf Sterne für den Zerberus-Schlüssel und hier ist seine Rezension:

"Berlin im hier und jetzt: eine mumifizierte Leiche und eine unheimliche Mordserie an scheinbar unauffälligen Männern bringen Kommissar Thomas Calis und seine Freundin Martina Trapp um den wohlverdienten Urlaub. Dazu ein geheimnisvolles Paket an Major Llewellyn in Schottland und eine geheime Marine-Mission im zweiten Weltkrieg - schon haben wir die Ausgangsbasis für den nunmehr vierten Band mit John Finch und seinen Freunden. Um was es am Ende wirklich geht, offenbart sich dem Leser wie gewohnt erst nach und nach, denn wieder einmal spinnt Autor Gerd Schilddorfer eine Vielzahl an Fäden, die scheinbar keinerlei Berührungspunkte haben. Im weiteren Verlauf der Geschichte werden diese jedoch immer mehr verknüpft, bis am Ende keine (oder zumindest kaum) Fragen mehr offen sind und man nicht nur einen spannenden Thriller gelesen hat, sondern auch einiges dazu gelernt hat. Der inzwischen bekannte Mix aus historischen Fakten, Legenden und Verschwörungstheorien, gewürzt und abgeschmeckt mit einer Prise Schilddorfer-Fantasie, ist lehrreich, komplex und doch unterhaltsam.

Wieder sind alte und lieb gewonnene Helden aus den Vorgänger-Bänden dabei. Neben den Protagonisten John Finch und Major Llewellyn ist da zunächst die graue Eminenz im Hintergrund, der pensionierte Geheimdienst-Chef Peter Compton zu nennen, dem aber dieses Mal die Kontrolle zu entgleiten scheint. Als gebürtiger Berliner habe ich mich natürlich besonders gefreut über das Wiedersehen mit dem aus „Heiß“ bekannten Kommissar Calis und seinem „Spezi“ Gustav nebst Haushund Attila. Der coole und ehrenvolle Meisterdieb Rebus – bekannt aus dem „Nostradamus-Coup“ – ist auch wieder dabei, und der Vatikan inklusive Papst Franziskus mischt auch mit…

Aber was wäre eine spannende und unterhaltsame Geschichte ohne die dahintersteckenden historischen Fakten? Daher muss man an dieser Stelle (mal wieder) die Recherchearbeit des Autors loben. Wenn man sich selbst eingehender mit den Schauplätzen und historischen Hintergründen beschäftigt, stellt man fest, dass zwar einiges weit hergeholt erscheint, aber vieles historisch belegt ist. Und auch wenn es der Autor einem mitunter nicht leicht macht mit seinen verschiedenen Handlungssträngen und Zeitsprüngen, bleibt am Ende doch das Gefühl zurück, dass die ganze Geschichte trotz einiger Zufälle in sich konsistent und nachvollziehbar ist.

Wie seine Vorgänger ist auch „Der Zerberus-Schlüssel“ kein Buch zum „Nebenher lesen“, sondern eins, bei dem man aufmerksam lesen und mitdenken sollte, um in den vollen Lesegenuss zu kommen. Auch sollte man nicht unerwähnt lassen, dass man zwar jedes Buch der Reihe für sich lesen kann, aber aufgrund einiger Querverweise und Referenzen doch besser wäre, die Reihenfolge einzuhalten. Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Band, auf den wir hoffentlich nicht zu lange warten müssen…"

Ich beeile mich, versprochen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen