Mabuerele kam erst später zur Leserunde von "Falsch" dazu, weil sie eigentlich bei "Heiss" dabei sein wollte - was sie nun auch ist, aber sie wollte "Falsch" vorher lesen, um danach den selben Wissens-Stand zu haben, wie alle anderen Teilnehmer der Leserunde auch. Also hat sie in einer wahren Rekordzeit "Falsch" durchgelesen und heute ihre Renzension online gestellt. Hier ist sie:
"Russland 1917 – Samuel Kronstein, der Edelsteinhändler des Zaren,
verlässt Russland. Sein Auftreten und seine Kontakte zu Männern des
Revolutionskomitees ermöglichen ihm das.
Kolumbien 2010 – im
Dschungel kommt ein schmächtiger alter Mann seinen Mördern zuvor. Als
letzte Handlung, bevor er sich mit der Machete tötet, lässt er drei
Brieftauben fliegen. Die drei Empfänger sollen ein Vorhaben vollenden,
dass sie gemeinsam in der Vergangenheit beschlossen haben.
München
– Christopher verdient sich sein Studium als Loader auf dem Flughafen.
Um Geld zu sparen, lebt er in einem VW-Bus in der Tiefgarage. Dort
findet er den Pass und den Abschnitt eines Tickets.
Das sind nur
die ersten Orte und Handlungsstränge, die der Autor im Thriller
miteinander verknüpft hat. Alle Ansatzpunkte hier aufzuzählen, die nach
circa 660 Seiten zum beeindruckenden Finale der Geschichte führen, würde
den Rahmen dieser Rezension sprengen.
Verschiedene Zeiten,
verschiedene Orte und verschiedene Personen werden zu einer sehr
spannenden Handlung verbunden. Dabei spielt die deutsche Vergangenheit
eine nicht unwesentliche Rolle. Es ist eines ihrer Rätsel, dass es zu
ergründen gilt. Obwohl die eigentliche Handlung in der Gegenwart
angesiedelt ist, gibt es immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit.
Doch auch in der Gegenwart sind mehrere Generationen in die Geschichte
verstrickt.
Der Autor hat es sehr gut verstanden, die
Protagonisten umfassend zu charakterisieren. Die Älteren sind durch ihre
Vergangenheit geprägt. Jeder ist unverwechselbar und bringt sich auf
seine besondere Art in die Geschichte ein. Einzige Ausnahme sind die
drei Empfänger der Brieftauben. Zwar werde ich ausführlich mit ihrem
Leben der letzten Jahre vertraut gemacht, doch einiges bleibt lange im
Dunkel der Geschichte.
Der Autor hat die Handlung äußerst
geschickt und sehr spannend gestrickt. Häufig wird erst im Nachhinein
klar, wie einzelne Personen zu dem Geschehen gehören. Selbst die
Freund-Feind-Konstellation bleibt lange undurchsichtig. Immer wieder
bereichern Nebenschauplätze die Handlung.
Das Gedankenkarussell
ist beim Lesen stets erneut gefordert, den eventuellen Ausgang zu
erraten. Aber genau so wie die Kinder und Enkel nicht wissen, was sie
von den Vätern und Großvätern halten sollen, genau so wurde ich
gründlich in die Irre geschickt.
Der Sprachstil des Buches ist
dem Thema angemessen. Hinzu kommt, dass es nicht etwa nur die trockene
Sprache der Geheimdienste ist, die im Roman verwendet wird, sondern dass
der Autor einige seiner Protagonisten mit einem feinsinnigen Humor
ausgezeichnet hat.
Das Buch hat mich schnell in seinen Bann
gezogen. Es fiel schwer, es aus der Hand zu legen. Der Spannungsbogen
war gleichbleibend hoch und wurde zum Schluss, als ich glaubte, es sei
alles vorbei, nochmals gesteigert.
Das Buch hat mir ausgezeichnet
gefallen. Es hat alles, was einen guten Thriller ausmacht. Besonders
hervorheben möchte ich, dass der Autor die einzelnen Handlungsstränge
von der Vergangenheit zur Gegenwart konsequent durchkonstruiert hat.
Jede der auftretenden Personen hat ihren Platz und ihren Sinn im Ablauf
des Geschehens. Geschichtliche Fakten wurden so geschickt integriert,
dass ich mich oft gefragt habe, was Tatsache, was Fiktion ist.
Das Buch kann ich sehr empfehlen."
Und jetzt hoffe ich, dass ihr "Heiß" genau so gut gefällt.....:=) Und sage - Danke!
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