Donnerstag, 22. Oktober 2020

Das Tartarus Projekt - der Hölle entstiegen

Leseratz_8 ist zu einem fixen Bestandteil der Leserunden der vergangenen Jahre geworden. Sie war dabei auf der Jagd nach den Milliarden der alten Männer in "Falsch", nach dem Grab Alexanders des Großen in "Heiss", nach dem Schatz der Templer im "Nostradamus Coup" und nach einem Schiff voller Opium aus der kolonialen britischen Vergangenheit im "Zerberus Schlüssel". Diesmal wartete kein John Finch Abenteuer auf sie, sondern ein Thriller der etwas anderen Art.....


Ein neuer Schilddorfer ist erschienen, kürzer und anders. Üblicherweise schmeißt uns der Autor in die Geschichte und entlässt uns am Ende einer Achterbahnfahrt erschöpft und staunend. Hier beginnt alles ganz anders. Der Autor und Journalist Michael Landorff, der über seinen Ärger mit Verlagen und Agenten nachdenkt, trinkt sich die Party schön, denn er weiß nicht wie er überhaupt zu dieser Einladung gekommen ist. Zum Glück ist eine Freundin, Chefin einer Werbeagentur, auch da, sie rückt ihm den Kopf zurecht und erklärt sich zu seiner neuen Agentin... Lustig beschrieben, leicht zu lesen, entspannend und unterhaltsam. Doch nach den ersten 50 Seiten bleibt einem das Lachen im Hals stecken, denn jetzt ist der Gastgeber tot, grausam ermordet und es bleibt nicht bei dieser einen Leiche. Landorff beginnt mit eigenen Nachforschungen und stößt auf Unglaubliches. Und damit beginnt die Achterbahnfahrt für den Leser doch noch...

Hier liegt ein Buch vor, wie es aktueller nicht sein kann. Ganz nah an der Realität, kaum Exkurse in die Geschichte und je weiter man in der Geschichte voran kommt, um so realer wird die Bedrohung. Im Vergleich zu den anderen Büchern des Autors, sehr dicht und nur auf ein Thema fokussiert. Wie schon das Cover verdeutlichen soll - leider nicht so deutlich, wie ich es mir wünschen würde - geht es um Drohnen. Doch nicht um das Kinderspielzeug oder die Kamera-(Spanner)-drohne des Nachbarn, sondern um Drohnen für militärische und geheimdienstliche Zwecke.

Ich hatte das Glück, das Buch in einer Leserunde zu lesen und so durch den Autor mit zusätzlichen Informationen versorgt zu werden. Aber auch jeder andere Leser kann mit Recherchen im Netz die Aktualität prüfen. Und als während des Lesens in den Nachrichten die Information über bewaffnete Drohnen für die Bundeswehr und Drohnen für die Polizei in NRW verbreitet wurden...

Wie immer ist das Buch gut lesbar, sehr informativ und zum Nachdenken anregend. Schilddorfer erzählt und man ist gefesselt, will wissen, wie es weitergeht und plötzlich vergisst man die Zeit. Ich glaube, ein größeres Kompliment kann ich einem Autor nicht machen. Vielen Dank für die spannenden, informativen Stunden und bitte, bitte mehr davon.

Fazit: Ein Thriller wie er sein soll, ohne vordergründige Gewaltszenen und mit viel Informationen. Jedem Fan des Genres uneingeschränkt zu empfehlen.

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