smayrhofer läßt nicht locker. Er ist bei jeder meiner Leserunden dabei (nein, ich habe nicht nur Leserinnen....:=) und genießt jedes Mal die 'dicken Schmöker'. Und ich freu mich, dass er noch nicht aufgegeben hat und sich immer wieder von den Geschichten um John und Llewellyn gefangen nehmen läßt. Fünf Sterne für den Zerberus-Schlüssel und hier ist seine Rezension:
"Berlin im hier und jetzt: eine mumifizierte Leiche und eine unheimliche
Mordserie an scheinbar unauffälligen Männern bringen Kommissar Thomas
Calis und seine Freundin Martina Trapp um den wohlverdienten Urlaub.
Dazu ein geheimnisvolles Paket an Major Llewellyn in Schottland und eine
geheime Marine-Mission im zweiten Weltkrieg - schon haben wir die
Ausgangsbasis für den nunmehr vierten Band mit John Finch und seinen
Freunden. Um was es am Ende wirklich geht, offenbart sich dem Leser wie
gewohnt erst nach und nach, denn wieder einmal spinnt Autor Gerd
Schilddorfer eine Vielzahl an Fäden, die scheinbar keinerlei
Berührungspunkte haben. Im weiteren Verlauf der Geschichte werden diese
jedoch immer mehr verknüpft, bis am Ende keine (oder zumindest kaum)
Fragen mehr offen sind und man nicht nur einen spannenden Thriller
gelesen hat, sondern auch einiges dazu gelernt hat. Der inzwischen
bekannte Mix aus historischen Fakten, Legenden und
Verschwörungstheorien, gewürzt und abgeschmeckt mit einer Prise
Schilddorfer-Fantasie, ist lehrreich, komplex und doch unterhaltsam.
Wieder
sind alte und lieb gewonnene Helden aus den Vorgänger-Bänden dabei.
Neben den Protagonisten John Finch und Major Llewellyn ist da zunächst
die graue Eminenz im Hintergrund, der pensionierte Geheimdienst-Chef
Peter Compton zu nennen, dem aber dieses Mal die Kontrolle zu entgleiten
scheint. Als gebürtiger Berliner habe ich mich natürlich besonders
gefreut über das Wiedersehen mit dem aus „Heiß“ bekannten Kommissar
Calis und seinem „Spezi“ Gustav nebst Haushund Attila. Der coole und
ehrenvolle Meisterdieb Rebus – bekannt aus dem „Nostradamus-Coup“ – ist
auch wieder dabei, und der Vatikan inklusive Papst Franziskus mischt
auch mit…
Aber was wäre eine spannende und unterhaltsame
Geschichte ohne die dahintersteckenden historischen Fakten? Daher muss
man an dieser Stelle (mal wieder) die Recherchearbeit des Autors loben.
Wenn man sich selbst eingehender mit den Schauplätzen und historischen
Hintergründen beschäftigt, stellt man fest, dass zwar einiges weit
hergeholt erscheint, aber vieles historisch belegt ist. Und auch wenn es
der Autor einem mitunter nicht leicht macht mit seinen verschiedenen
Handlungssträngen und Zeitsprüngen, bleibt am Ende doch das Gefühl
zurück, dass die ganze Geschichte trotz einiger Zufälle in sich
konsistent und nachvollziehbar ist.
Wie seine Vorgänger ist auch
„Der Zerberus-Schlüssel“ kein Buch zum „Nebenher lesen“, sondern eins,
bei dem man aufmerksam lesen und mitdenken sollte, um in den vollen
Lesegenuss zu kommen. Auch sollte man nicht unerwähnt lassen, dass man
zwar jedes Buch der Reihe für sich lesen kann, aber aufgrund einiger
Querverweise und Referenzen doch besser wäre, die Reihenfolge
einzuhalten. Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Band, auf
den wir hoffentlich nicht zu lange warten müssen…"
Ich beeile mich, versprochen!
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