Sonntag, 11. August 2013

„Er sah gehetzt aus, wie ein Hamster auf Speed“

Beata, alias ginnykatze, war schon mit Leib und Seele bei"Falsch" dabei, hat die 'alte' Leserunde bis zum Schluß nicht verlassen und ist begeistert nach einem Jahr umgezogen zur "Heiss"-Party...:=) Sie hat heute nachmittag ihre Rezension eingestellt und dabei die Beschreibung von Gustav als Titel gewählt, was mir persönlich sehr viel Freude gemacht hat. Gustav mit seinem Hund Attila sind mir ans Herz gewachsen (und wie man sieht nicht nur mir...:=)

Hier nun ihre Rezension, die sie unter fünf Sterne gestellt hat:

" Zum Inhalt:
In Berlin wird ein Mann tot auf der Straße aufgefunden. Ein Pförtner, der keinem Menschen etwas zu Leide getan hat. Er arbeitet im Siemens Werk und ist auf dem Weg nach Hause gewesen. Warum wurde ihm die Kehle durchschnitten?
In Pakistan wird ein alter Künstler grausam ermordet. Er stellte Skulpturen mit mystischen Zeichen her. Wer bringt einen alten Mann um, der in der Einsamkeit im Hochtal von Rumbur lebt und warum?
Dann reisen wir in die Vergangenheit ins Jahr 1314. Hier ist ein alter Araber unterwegs. Er trägt etwas bei sich, was aber ist es? Und plötzlich verliert sich seine Spur in der Wüste...
Dann treffen wir auf John Finch, den kennen wir schon aus dem ersten Teil „Falsch“. Ein tollkühner und lebensmüder Pilot, dem kein Risiko zu groß erscheint. Er will wieder nach Hause, nach Kairo, in Brasilien hält ihn nichts mehr.
Auch begegnen wir weiteren alten Bekannten, wie Major Llewellyn Thomas, Geheimdienstchef a.D. Peter Compton, auch der Papagei Sparrow und die nette Fiona sind wieder mit im Spiel.
Allerdings sind da auch viele andere Protagonisten, die ins Geschehen um das Verschwinden eines ominösen Tagebuchs hilfreich eingreifen. Aber wo die Guten sind, sind die Bösen natürlich nicht weit und auch denen begegnen wir in hoher Zahl.
Viele Begebenheiten aus der Vergangenheit und der Gegenwart werden hier geschildert und wer wissen möchte, wie sich diese losen Fäden verbinden lassen, der sollte unbedingt diesen genialen Thriller lesen; denn mehr werde ich jetzt nicht verraten.

Fazit:
Wieder nimmt mich der Autor Gerd Schilddorfer mit in seine Welt. Er ist ein genialer Erzähler und man kann nicht anders, man muss einfach lesen. Zeit zum Atmen fällt so manches Mal schwer und man möchte eigentlich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, so spannend ist es geschrieben.
Der Thriller, der uns hier serviert wird ist geradezu sensationell. Kein einfaches Buch, beileibe nicht, aber man kann nur sagen, hier ist alles drin, was ein guter Thriller braucht und ganz viel mehr.

Wir reisen in die Vergangenheit und die Gegenwart. Nichts scheint  zusammenzupassen und dann wieder doch. Langsam und ausführlich führt uns der Autor durch die Geschichte, die er uns erzählt. Jedes Kapitel hat eine Überschrift und in der Vergangenheit auch eine Jahreszahl. Das ist auch wichtig, sonst würde man als Leser schon so manches Mal ins Grübeln kommen, wo bin ich gerade und warum ist das so und nicht anders? Gerd Schilddorfer führt am Ende alle losen Fäden zusammen und es bleibt keine Frage unbeantwortet. Das hat mir sehr gut gefallen. Wieder habe ich dazugelernt, denn auch das große Wissen des Autors bereichert den Leser, mich zumindest. Was hier über Lawrence von Arabien, über die Kalash oder auch aus dem 2. Weltkrieg erzählt wird, war mir teilweise unbekannt. Danke dafür.

Den Protagonisten verleiht der Autor sehr speziell und ausführlich geschildert, Gestalt. Ich hatte jeden Einzelnen vor meinen Augen und konnte mir ein Bild von ihnen machen. Finch, Llewellyn, Compton und auch Sparrow kannte ich ja schon aus dem Vorgängerbuch. Hier wurden noch einige Neuigkeiten eingeflochten und machten sie mir weiter sympathisch. Auch die neuen Charaktere werden hier sehr gut beschrieben, aber es gibt nicht nur die Guten, nein auch die Bösen konnte ich mir gut vorstellen. Der Schlangenträger war hier für mich die fieseste Figur, aber absolut authentisch beschrieben. Kommissar Calis war sofort mein Liebling, er, der so anders ist, als alle anderen, mit seinen Methoden, genial.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr gut und flüssig lesbar. Hier und da blitzt der sonnige Humor des Autors durch, was immer wieder zu lautem Lachen bei mir führte. Die Spannung die von Anfang an hoch ist, endet mit einem Knall. Ich war den Tätern nicht eine Sekunde auf die Schliche gekommen und ich kann nur sagen, wow. Für mich hätte das Buch auch den Titel „Heiß und Kalt“ tragen können; denn heiß war mir bei vielen Szenen und meine Spuren, die ich verfolgte, waren immer schon kalt.
Genauso sollte ein guter Thriller sein.

Ich könnte jetzt noch stundenlang weiter Lobeshymnen schreiben, aber ich glaube nicht, dass ich diesem Buch damit gerecht werden kann.

Hier kommen von mir absolute und hochverdiente 5 Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung. Wer das Buch nicht liest hat selber Schuld; denn hier ist alles drin, was ein gutes Buch braucht. Mein absolutes Lesehighlight 2013 bisher."

Und Gustav und ich bedanken uns bei Beata, die immer persönliche und sehr engagierte Rezensionen schreibt. Bleib dabei, ginnykatze, das würde mich als suchender Leser am meisten beeindrucken.    

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