...unter diesen pragmatischen Titel hat dorli aus der Leserunde ihre Rezension geschrieben und sich die Arbeit gemacht, sie weit weit im Internet zu streuen. Etwas, das für jeden Autor ungemein wichtig ist, weil der Verlag sowieso auf alle Aktivitäten verzichtet, die dem Buch gut tun würden - Marketing, Presse oder Präsentationen hat Lübbe alle abgeschmettert.
Wie auch immer, als langjähriger Autor - ich schreibe jetzt an meinem zehnten Buch in acht Jahren - ist man Kummer und tatenlose Verlage gewohnt. Am besten man schreibt, bewirbt und 'verkauft' die Bücher selbst.
Dorli jedenfalls hat mit ihrer Rezension und der Streuung an den wichtigsten Literatur-Plätzen viel für den Zerberus-Schlüssel getan. Und dafür wollte ich ihr danken.
"„Der Zerberus-Schlüssel“ ist der vierte Teil der Serie rund um den
Piloten und Abenteurer John Finch. Dieser Thriller ist aber auch ohne
Kenntnis der vorherigen Bände bestens verständlich. Auch diesmal wartet
Gerd Schilddorfer mit einer fesselnden Mischung aus Realität und Fiktion
auf. Der Autor versteht es ganz ausgezeichnet, historische Fakten,
wahre Begebenheiten, reale Persönlichkeiten sowie existente Schauplätze
mit fiktivem Geschehen und spannender Krimihandlung zu verweben. Auf den
Leser wartet eine mitreißende, actionreiche Spurensuche – es gilt,
Hintergründen zu durchschauen, Zusammenhängen und Querverbindungen
aufzudecken und knifflige Rätsel zu lösen.
2. Juni 2016. Die
Architektur-Studentin Annette Krüger entdeckt in einem verlassenen
Berliner Mietshaus eine mumifizierte Leiche. Auf dem Boden neben dem
seit mindestens 20 Jahren toten Mann findet Annette einen Zettel mit
chinesischen Schriftzeichen und steckt ihn ein. Obwohl Mord nicht
ausgeschlossen werden kann, sind die Ermittlungen in diesem Fall nicht
allzu dringlich und für Kommissar Thomas Calis kein Anlass, seinen
geplanten Urlaub abzusagen. Dass Calis seine Reise nach Österreich
dennoch verschieben muss, liegt an den drei Männern, die am nächsten Tag
erdrosselt in ihren jeweiligen Wohnungen aufgefunden werden…
Während
die Identität der Mumie der Berliner Polizei Rätsel aufgibt, ist den
Mitgliedern des Triaden-Treffens in Shanghai schnell klar, um wen es
sich bei dem Toten handelt, als sie die Nachricht und die Bilder vom
Fund der Leiche erhalten…
Major Llewellyn Thomas befindet sich
derzeit in Glenfinnan. Als ihm ein Päckchen mit einem nepalesischen
Dolch zugestellt wird, bricht er seinen Sommerurlaub in den schottischen
Highlands ab…
In Wien erhält der Kunstdieb Alexander Reiter einen
Anruf aus Tel Aviv. Er soll für den Leiter der Einsatztruppen des
Mossads einen Reisebericht des Grafen Calice über dessen ostasiatische
Expedition in den 1870er Jahren ausfindig machen…
Wer die Bücher
des Geschichtenerzählers Schilddorfer kennt, der weiß, dass das noch
lange nicht alles ist, was der Autor an unterschiedlichen, zunächst
voneinander unabhängigen Handlungssträngen zu bieten hat. Neben dem
aktuellen Geschehen gibt es mehrere Ausflüge zu interessanten
Begebenheiten in der Vergangenheit.
So begleitet man den
deutschen Hilfskreuzer „Komet“, der in geheimer Mission unterwegs ist
und sich im Sommer 1940 von Gotenhafen aus mit Hilfe sowjetischer
Eisbrecher einen Weg durch die Nordostpassage in den Pazifik bahnt…
Im
Juni 1971 erhält Pilot John Finch in Kairo den Auftrag, den
Sonderbeauftragten des MfS Schuhmann und dessen Entourage nach Angola zu
fliegen…
10. November 1989. Die DDR hat ihre Grenzen geöffnet.
Harald Gärtner sitzt in seiner West-Berliner Wohnung und ist
fassungslos. Sorgen machen ihm vor allen Dingen in den Stasi-Unterlagen
befindliche Listen, auf denen sein Name steht. Ein Anrufer beruhigt ihn
und sagt ihm, dass er zum Schläfer werden soll…
Und im August 2010
entwendet Alexander Reiter in Salzburg aus einem verwahrlosten Haus, das
dem Sohn des NS-Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt gehört, fünf Gemälde,
darunter ein Bild, das eine chinesische Parkanlage zeigt…
Trotz
ständig wechselnder Schauplätze und einer Vielzahl an Personen konnte
ich der Geschichte von der ersten Seite an bestens folgen. Es ist nicht
nur spannend, die Akteure auf ihrer Jagd nach Informationen und
Hintergründen zu begleiten, es macht vor allen Dingen großen Spaß,
mitzurätseln und mitzugrübeln und die gewonnenen Erkenntnisse wie ein
Puzzle zu einen Bild zusammenzusetzen. Nach und nach wird die
Zusammengehörigkeit der einzelnen Handlungsfäden immer deutlicher und
schließlich fügen sich die unterschiedlichen Inhalte zu einem Ganzen
zusammen.
Ausnehmend gut gefallen hat mir der lässige Umgangston
zwischen den Akteuren. Wortwitzige Dialoge und lockere Sprüche sorgen
für gute Unterhaltung; besonders die kleinen Wortgefechte zwischen Calis
und Arthur Bergner von der Spurensicherung haben mich immer wieder
schmunzeln lassen.
„Der Zerberus-Schlüssel“ hat mich durchweg
begeistert - ein abwechslungsreicher, gut durchdachter Thriller, der
mitreißend erzählt wird und mit einer lebhaften, fesselnden Szenerie
punkten kann."
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