Fredhel ist eine der letzten der LB-Leserunde, die ihre Rezension eingestellt hat. Sie hat "Heiss" sehr aufmerksam gelesen, das Buch auf Urlaube mitgenommen und sich wirklich Zeit gelassen mit der Geschichte um das Grab Alexanders. Hier nun ihre Buchbesprechung, die sie unter fünf Sterne stellte:
"Es ist schier unmöglich, die Handlung eines so umfangreichen und
komplexen Romans wieder zu geben, ohne die Spannung zu verderben oder zu
viel zu verraten. Grob gesagt geht es um ein großes Geheimnis, das im
Jahr 1314 seinen Ursprung nimmt. Lawrence von Arabien versuchte es zu
entschlüsseln. Er reiste deswegen in den Hindukusch in geheimer Mission,
wo er den aussterbenden Stamm der Kalash erforschte. In der Gegenwart
gibt es einen kleinen Kreis von Leuten mit weitreichenden Befugnissen,
der die Hand nach diesem Geheimnis ausstreckt. Dabei wird skrupellos
über Leichen gegangen.
Kommissar Thomas Calis in Berlin will diese
Verbrechen in Deutschland aufklären, im Hindukusch versucht es Chief
Salam, der sofort auf die Abschussliste gerät. Seine Familie und Freunde
werden getötet, doch der alte Haudegen Finch -vielen bekannt aus dem
Vorgängerband "Falsch"- gibt sein ganzes Können, um Salam zu retten.
Gerd
Schilddorfer nennt sich Imagineer. Nicht zu Unrecht, denn wer sein Buch
liest, vor dessen Augen entstehen malerische Landschaften im
Großformat. Das Geheimnis zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze
Buch und wird von verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet. Der Leser
beobachtet Frank Majors bei seiner fanatischen Suche während des 2.
Weltkrieges, aber genauso schnell findet er sich wieder bei einem
privaten Sammler in Frankfurt in der Gegenwart oder er sieht einen
Assassinen im Mittelalter durch die Wüste reiten. Jeweils im
spannendsten Moment wechselt der Schauplatz und somit ist das Buch eine
atemlose Reihung von Geschichten an unterschiedlichen Orten und in weit
auseinander liegenden Epochen. Die große Auflösung erfolgt allerdings
erst auf den letzten Seiten, alle Handlungsstränge verflechten sich
wundersam zu einem großen Ganzen.
Die Protagonisten sind allesamt
eigenwillige Charaktere, mit Ecken und Kanten, und selbst kleine Figuren
sind sorgfältig modelliert, wie zum Beispiel die Möhrensaft trinkende
Professorin Siegberth. Es wird mit viel trockenem Wortwitz geschrieben,
Gespräche spannend wiedergegeben, Landschaftsbeschreibungen regen die
Phantasie an und Actionszenen lassen den Funken überspringen.
Man merkt,
mir hat da Buch ausgesprochen gut gefallen, ich werde es immer
weiterempfehlen. Viele Rezensenten ziehen den Vergleich mit Dan Brown.
Dem kann ich so gar nicht zustimmen, wenn überhaupt rücke ich das Werk
in die Nähe von Ken Follett, aber genau genommen ist ein Schilddorfer
ein Schilddorfer und damit einzigartig."
Wow, wie schön, so etwas zu lesen. Herzlichen Dank!
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