Floh aus der Leserunde hat sich viel Zeit genommen, sich sehr ausführlich mit dem Nostradamus-Coup beschäftigt und hier ist ihre Rezension:
Seit Dan Brown mag ich Verschwörungsthriller ganz besonders gern. Da
lasse ich mich gern von neuen Ideen überraschen, wandele aber auch gerne
auf ausgetrampelten und schon zu Hauf thematisierten Pfaden. Bei diesem
actionreichen Thriller „Der Nostradamus Coup“ von dem österreichischen Erfolgsautor Gerd Schilddorfer,
den ich schon mit seinen Werken, die er zusammen mit dem ebenso
erfolgreichen Autor David G. L. Weiss veröffentlicht hat, kennenlernen
durfte, werden altbekannte Verschwörungstheorien und Stilmittel mit
sensationellen neuartigen Strategien, Entwicklungen, Wendungen,
Themenkomplexe, Schauplätze, Fährten, Rätsel und Gefahren gepaart. Ein
völlig neuartiges Lesen eines verschwörerischen, politischen,
geschichtlichen und historischen Thrillers. WOW. Endlich mal was Neues
und von völlig andersartiger Intensität des Nervenkitzels und der
Rasanz. Ich habe schon viel gelesen, und auch schon viele Themenbereiche
des (Verschwörungs-) Thriller beschritten, aber das was mich in "Der
Nostradamus Coup" des Autors Gerd Schilddorfer mit seinem Protagonisten
John Finch und seiner unweigerlichen Partnerin Llewellyn erwartete, das
hat mich definitiv sprachlos gemacht, sprachlos in der Form der
Umsetzung, und fasziniert in der Form der Komplexität, des Ausmaßes und
der genialen Strategie des ominösen Rätsels und des Kunstraubs. Ich
empfinde Autor Schilddorfers Schreibstil und seine Intelligenz als eine
gelungene Mischung aus den besten Eigenschaften bereits erfolgreicher
Autoren. Hier einen sich Noten bekannter Schreiber wie zum Beispiel Dan
Brown, Andreas von Büllow, Wolfram Frietsch, Klaus Rüdiger Mai usw. um
nur einige zu nennen…Doch muss ich sagen, dass Schilddorfer stets sein
eigenes Markenzeichen hat und sich keine ausgelutschten Theorien oder
Storys aneignet und adaptiert. Aus Gerd Schilddorfers Feder erlebt man
stets etwas Eigenes und Herausragendes.
Erschienen im Bastei Lübbe Verlag (https://www.luebbe.de/)
Inhalt:
"Die
Prophezeiungen des Nostradamus sind auch heute noch kryptisch. Kein
Wunder – hatte Nostradamus sie damals doch selbst gestohlen und die
Zeilen nie ganz verstanden ... Als John Finch ein Notizbuch mit
verschlüsselten Texten und der Fotografie eines Gemäldes in die Hände
fällt, ahnt er nicht, dass es ihn auf die Spur genau dieser
Prophezeiungen führt. Und damit zu einem Geheimnis, das so spektakulär
und atemberaubend ist, dass John sich bald auf einer gefährlichen
Verfolgungsjagd quer durch Afrika und Europa befindet. Denn die
Prophezeiungen sind gar keine Voraussagen, sondern eine Schatzkarte zu
einem der legendärsten Schätze der Geschichte – mitten in Europa ..."
Schreibstil:
Der
Schreibstil ist unter anderem dass, was diesen temporeichen und
komplexen Thriller zu diesem Lesehighlight und zu dieser Besonderheit
macht. Der Autor Gerd Schilddorfer hat hier einen Stil geschaffen, der
die allerbesten Noten und Merkmale meiner Lieblingsthriller- und
Krimiautoren vereint. So eine geballte und verblüffende Form der
Umsetzung und Genialität habe ich zuvor selten gelesen. Thrillerautor
Gerd Schilddorfer hat eine so bildhafte Sprache, dass man manchmal am
liebsten die Augen vor den Ereignissen und Unheilvollen verschließen
mag. Eine bildhafte Sprache, die einem richtig gutes Kopfkino beschert,
sodass ich jede freie Minute genutzt habe, um dieses knapp 800 Seiten
starke Buch zu lesen. So viele gute, keineswegs langatmige
Beschreibungen einer Handlung und jeder noch so kleinen Nebenfigur liest
man selten. Hier sind es nicht nur die Handlung, die den packenden
Nervenkitzel ausmacht, hier sind es die einzigartig gezeichneten
Schauplätze und Kulissen, die tiefgehenden psychischen Abgründe, die
absurden Riten und der fanatische Glaube, dann der Kunsthandel, die
Geheimbunde und Organisationen aus terroristischen Ebenen des IS, der
P4, des Vatikan und der Cäsarea, nahezu mafiose Verstrickungen und
Machenschaften und zu guter Letzt die untermalende Gesellschaftskritik
aus historischen Fakten und dem Bezug zur Gegenwart. Gerd Schilddorfer
schreibt nicht für die große Masse, er schreibt für ein gewähltes
Publikum und hat einen Kern, einen Ton und eine Sparte getroffen, die es
zwar oft, aber selten so intensiv zu lesen gibt: mörderische und
tödliche Verschwörungen. Hat man anfangs den verheißungsvollen Einstieg
in den Thriller verdaut und sich den Prolog auf der Zunge zergehen
lassen, muss sich der Leser an die Bekanntschaft einiger Protagonisten
gewöhnen, die für den Thrillerverlauf und für die Handlung allesamt
gleich wichtig sein werden um in weiteren Kapiteln festzustellen, dass
der anfängliche Prolog im Buch nicht der einzige bleiben wird. Ein
interessantes Stilmittel, welches immer wieder Tempo und neue
Denkansätze bringt. Es wird absolut nie langweilig, im Gegenteil. Man
wird mitgerissen, verwickelt und steht permanent am Abgrund und geht auf
heißen Kohlen. Das ist das Interessante an diesem undurchsichtigen und
äußerst beklemmenden Fall den Pilot John Finch und sein Team zu lösen
haben. Alles ist möglich, doch nichts scheint wie es zu sein scheint.
Der Autor beschert seinen Lesern höchsten Lesegenuss und absolut
wahrhafte Sinnbilder, Situationen und grandiosen Thrill und
Nervenkitzel, nebst ausgiebiger Recherche und Hintergrundwissen. Reale
Säulen mit fiktiven Sequenzen. Die Umstände erschüttern, lassen
erschaudern und die Grenze der menschlichen Brutalität und Abgründe
erfahren. ... all das ist unsagbar intelligent und nahezu genial und
detailliert recherchiert wiedergegeben worden. Hier macht der Autor
definitiv keine halben Sachen und überzeugt mit einem grandiosen
Schreibstil. Das Lesen gestaltete sich so zu einer ganz neuen und
anderen Art des Lesens. Im Laufe der Story und im Laufe der
hochtrabenden Ermittlungen gelingt es dem Autor eine Tür zum Leser zu
öffnen, und John Finch und sein Team dort, samt Charakterzüge und
Psychogramm, zu platzieren. Eine weitere Besonderheit ist das
weitreichende Spektrum an Wissen, was uns hier nahegebracht wird. Zu
jedem Alltäglichen hat der Autor eine sagenhafte Wissenschaft, Anekdote,
ein Nähkästchenplausch oder eine Weisheit, eine These oder einen Fakt,
eine Alltagssituation, ein Geistesblitz oder einen verblüffenden Dialog
auf Lager. Sagenhaft! Die Spannung und der Nervenkitzel sind stetig auf
Hochniveau, da der Leser nicht wissen wird, wohin uns dieser
actionreiche Verschwörungsthriller und die Hetzjagd, sowie Suche führen
werden.
Charaktere:
Was wäre dieses Buch bloß ohne seine
genialen und einzigartigen Protagonisten? Mit Gold nicht aufzuwiegen
sind die besonders gestalteten Charaktere hier in dieser Story.
Besonders der beherzte John Finch, der die Beine auch nicht mal
hochlegen und sich auf die Ruhe besinnen kann, und seine Crew und die
weiteren helfer und Verbündeten im Verlauf dieses Thrillers, und Finch
jahrelange Erfahrung werden den Leser stark beeindrucken. Doch auch das
Team und seine Crew um John Finch mitsamt Partnerin Llewellyn sorgen für
Kurzweil und packende Ermittlungsarbeit sowie Kooperation unter den
Behörden, Verbänden, Organisationen und Archivaren. Ich hätte mir gern
gewünscht, die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben, um wirklich jede
Seite des schillernden Brillanten selbst mit den Protagonisten vom
Rohdiamanten zu dieser Facetten mitzugestalten. Bemerkenswert ist auch
der Ausbau und die Skizzierung des Terrors, der Verschwörungen, der
Geheimbunde, der Spione und Spitzel. Dies sind nicht nur anonyme
Organisationen, hier bekommen die Gefahren menschliche Namen und
Gestalten. Der ein oder andere Protagonist wird im Laufe des
seitenstarken Buches eine ganz andere Seite einnehmen oder gar nicht
mehr am Leben sein. Schubladendenken sollte tabu sein, der Leser wird
sich daran die Zähne ausbeißen. Schubladendenken wäre auch zu simpel für
diesen anspruchsvollen und intelligenten Thriller… Hier schöpft der
Autor G. Schilddorfer gewohnt aus den Vollen und hat eine Welt aus
unbeschreiblichen Darstellern geschaffen, so filmreif, so detailgetreu,
so authentisch, so unglaublich abwechslungsreich und vielseitig. Hier
habe ich den Eindruck, dass der Autor einfach weiß, was die neugierigen
Leser vorfinden wollen, damit sie in dem unvergesslichen Genuss
neuartigen Nervenkitzels kommen können. Charaktere und Blickwinkel aus
tiefsten Abgründen, gefährlichen Organisationen, Terrorismus, Kunst,
Kirche, Agenten, Spionagemitteln, aber auch viele helfende Hände und die
Moral der Gerechtigkeit, der Glaube und die Hoffnung. Wenn ich ehrlich
bin, so möchte ich so manchen aus dem Buch gerne mal real kennenlernen,
andere wiederum möchte ich niemals nie im Leben begegnen müssen. Einer
raffinierten Auswahl an Protagonisten und Charakteren begegnen wir durch
diese turbulente Geschichte quer durch Europa zu Kirchen, Hotels,
Ausstellungen, Galerien, Archiven, Büros, Flughäfen und Ports. Autor
Gerd Schilddorfer hat neben John Finch viele Charaktere erschaffen, die
so sonderbar sind, wie keine anderen. Hier gibt es nicht nur ein Spiel
mit der Genialität und Unvorhersehbarkeit, hier gibt es auch ein
perfides Spiel mit kranken Psychen und deren Opfer, und einer Auswahl an
großartigen Hauptakteuren.
Schauplätze:
Neben dem
einzigartigen Schreibstil mit Wiedererkennungswert, den unschlagbaren
und begeisternden Charakteren, spielen die Schauplätze in diesem Buch
ebenso eine große Rolle wie der Fall selbst. Die Schauplätze sind ebenso
detailliert, real, authentisch und getreu wiedergegeben und spiegeln
das jeweilige Bild der Protagonisten, die dort agieren, wieder. Ein
sensationelles Rundumpaket. Der Autor lässt dem Leser viel Raum für
Spekulationen und Fantasie, zeichnet jedoch genaueste Bilder der
Umgebung, gepaart mit Atmosphäre, Emotion, Gefühl, Idyll, Schrecken,
Witterung, Vegetation und Alltag. Er beschreibt Orte, die jeder meint zu
kennen und schafft somit Nähe und das Gefühl, selbst einmal dort
gewesen zu sein. Andere Zeiten, andere Ären, andere Hintergründe.
Schilddorfer beschreibt die Vergangenheit und das Hier und Heute. Er
wandelt zwischen den Jahrhunderten und Jahrzehnten und hat seine
Kulissen zum weiten Teil selbst besichtigt um diese Eindrücke
einzufangen und seinen Lesern eins zu eins erlebbar zu machen. Man
möchte gern mit vor Ort sein, beim Lesen fühlt es sich beinahe auch so
an, als würde man Wind und regen selbst spüren, Gerüche wahrnehmen und
die eiserne Vorahnung der großen Gefahr auf der verschwitzten haut
selbst spüren. Andere Orte will man selbst in seinen schlimmsten
Alpträumen niemals erleben und sehen. Hier nutzt er gut und gern Details
und kleine Alltäglichkeiten. Bizarre Orte, tiefe Abgründe, neue Welten,
entsetzliche Kulissen, aber auch die gute biedere Gemütlichkeit und
Geborgenheit eines verdienten Feierabends. Der jedoch nicht lange weilt,
ehe das nächste Telefonat eine neue Wendung bringt… Gerd Schilddorfer
bietet dem Leser einen Blick in die Welt der Kirche, der Geheimbunde,
der Terrororganisationen, der Erpressung, des Fanatismus, der Spionage,
der Elimination von querenden Personen und Unschuldigen… und und und.
Meinung:
Dieser
Thriller ist wahrlich keine leichte Kost, liest sich anspruchsvoll und
ist geballt mit Spezialwissen und enormen Besonderheiten. Dieser
Thriller bedient die Sparte der Verschwörungstheorien zu Recht und ist
fernab vom Mainstream. Ich war von Beginn an gefesselt, war entsetzt und
fasziniert sogleich. Hatte zwar arge Start- und Anlaufschwierigkeiten
um in die Handlung und die Protagonisten hineinzufinden, habe aber dafür
umso mehr genossen, mich standhaft und gewillt gezeigt zu haben, um
dann doch in den vollen Genuss dieses Werkes zu kommen. Nun MUSS ich
unbedingt noch Band 1 und 2 auftreiben, denn von John Finch will ich
mehr erfahren. Diese Neuartigkeit, diese Andersartigkeit, diese
Erkennungsmarke, diese Novität, all diese vielen Details und die
bestialisch erschütternden Hintergründe und einige mörderischen
Hinrichtungen hat mich gleich begeistert und durch die mehr als 790
Seiten fliegen lassen. Zwar ist die Stärke, das Gewicht und das Handling
des Buches nicht sehr komfortabel und das Buch leidet doch sehr beim
Lesen, aber dafür wird man mit einem Thriller belohnt, den man
sicherlich lange nicht vergessen wird. Rasant, actiongeladen, geballt
und hochspannend. Der Autor hat mich, nachdem auch ich endlich im Buch
angekommen bin (nach knapp 110 Seiten) gleich auf seine Seite geholt und
mich ans Buch gefesselt. Ich bewundere und lobe diese Einzigartigkeit
des Autors. Ein geniales Spiel mit dem Wort und ein genialer Dialog mit
den Lesern. Ganz besonders großartig. Die Handlung gefällt mir gut, auch
wenn es mich stellenweise echt überfordert hat, all das Wissen und die
neuen Anreize aufzunehmen und zu verarbeiten. Ich bin doch immer
versucht, alles nochmals selbst zu recherchieren und zu vertiefen. Da
hat man hier beinahe eine Lebensaufgabe vor sich. Bei diesem
Themenkomplex. Hui, selten so erlebt. Besonders die kirchlichen und
terroristischen Hintergründe, die Art des Rätsels, das Notizbuch, die
vielen Schriften und Briefe, die ausweglosen Ermittlungen und
Recherchen, die Komplexität und das Ausmaß des Grauen haben mich sehr
beeindruckt und verblüfft. Verdientes Lob meinerseits, da sich das Buch
von der Masse abhebt, neuartig und mutig ist, es bietet Einblicke in
bestialische Organisationen, Verstrickungen, Zusammenhänge, Aufträge,
Mordlust , Geldgier, Macht und abscheuliche Motivationen! Zudem hat es
mich gut unterhalten und die Spannung mit Wissen unterfüttert.
Einzigartiger Bezug auf die Gesellschaft, die Schwäche und Stärke
anderer, Fanatismus, Glaube, Rituale, Verschwörungen und Grundwerte,
aktuelle Themen, reale Polizeiarbeit und kleinste Details mit grandiosen
Charakteren und zwei dicken Handlungssträngen, die sich zu einem festen
Tau verbinden. Ein grandioser Verschwörungs-Historien-Thriller, mit
viel Nervenkitzel, ausgesprochener Recherche, viel Hintergrund und
Rasanz. Grandioser Anspruch, zeitlose Thematik. Hier liest man das
Wissen und die Erfahrung des Autors Gerd Schilddorfers durch seine
Recherchen. Mainstream? Fehlanzeige. Ich wurde unterhalten, geschockt,
erschüttert und mit Nervenkitzel versorgt. Hier gibt es Spannung und
historisches Wissen auf großem Niveau in vielerlei Hinsicht! Komplex und
überraschend! Die Tiefe der Korruption, Verstrickung und der
Weltanschauung muss man jedoch mögen. Vielleicht nicht immer von
leichter Kost. Man merkt hier in jeder Zeile, wie der Autor mit seiner
Story lebt und sich seine Welt aus Fiktion und realen Ereignissen
zusammengewoben hat. Sehr geschickt lässt er drei Handlungsstränge zu
einem großen Komplott zusammenlaufen. Sehr schlau und talentiert gelöst.
WOW, von diesem Autor, besonders von seiner Figur des John Finch,
möchte ich unbedingt mehr lesen!
Persönliche Kritikpunkte:
Für
mich war es manchmal einfach schade, dass ich die vorherigen
Ermittlungen und Aufträge von John Finch aus den Titeln „Falsch“ und
„Heiß“ nicht kannte. Zwar gibt der Autor Gerd Schilddorfer dem
unwissenden Leser, bzw. dem Quereinsteiger in die John Finch Reihe,
genügend Material und Details an die Hand, jedoch genügte mir das
Dargebotene nicht immer, um Finch voll und ganz zu verstehen und die
Beziehungen einzelner Protagonisten, ganz besonders die zu Llewellyn,
fraglos zu verstehen und in Relation zu setzen. Vielleicht ist das
Kritik auf sehr hohem Niveau, aber dieser Umstand hat es mir immer
wieder etwas komplizierter gemacht, Handlungen, Aktionen, Dialoge und
sogar Auseinandersetzungen nachzuvollziehen und zu verstehen. Das Lesen
war manchmal aufgrund der Fakten und Entwicklungen, des Anspruchs und
der vielen Themenkomplexe sehr herausfordernd, aber auch manchmal mit
Blick auf die eigensinnigen Protagonisten mit ihrem Erlebten und ihren
persönlichen Hintergründen. Ich benötigte knapp über 110 Seiten, bis ich
das Gefühl hatte im Lesefluss zu sein und im Buch angekommen zu sein.
Anfangs spielte ich mit dem Gedanken, dass Buch vielleicht nicht beenden
zu wollen… Ich bin froh, mich durchgebissen zu haben und anfängliche
Schwere verschwand schnell und gerät in Vergessenheit. Versprochen! Der
Einstieg in Band 3 gelingt zwar doch relativ gut, jedoch hat man ein
unzulängliches Gefühl und wünscht sich doch stets zuvor Band 1 und 2
gelesen zu haben. Und das werde ich in naher Zukunft in Angriff nehmen.
John Finch „falsch“ und „Heiß“ zuvor zu erleben… Hin und wieder fühlte
ich mich aber auch sehr gefordert, der Autor geizt wirklich nicht mit
Themenkomplexen und der Leser muss sich teils sehr langen
Ausschweifungen und sehr langen Sätzen widmen, bis er erkennen kann,
worauf diese neuerliche Wendung, diese Fährte oder Sinn hinauslaufen
will, ehe es tatsächlich einen fundierten Sinn ergibt. Ja, das nagt
schon mal an meiner Geduld…
Cover / Buch:
Das Buch ist
hochwertig und ansprechend verarbeitet. Das Cover lädt zu Assoziationen
ein und spiegelt Passagen aus dem Thriller wieder. Das Schriftbild ist
sehr angenehm, die Kapitel von angenehmer Länge. Wir finden in den
Seiten immer wieder Gemälde, Bilder und Aufnahmen in Schwarz-Weiß. Sowie
kryptische Zeichen und Vignetten. Das Buch ist sehr seitenstark und
ausgiebig. Nach dem Lesen sieht man, dass es gelesen wurde und
Leserillen lassen sich erkennen. Das ist wie bei einem Menschen: Die
Falten zeugen von einer belebten Geschichte… Das Cover passt sehr gut zu
diesem dritten Band, ergänzt sich aber leider wenig bis gar nicht mit
den beiden Vorgängern. Hier herrscht ein Cut, eine Wende. Warum? Band 1
und 2 gefallen mir vom Cover etwas besser und ich hätte es gutgeheißen,
diese Linie auch in Band 3 fortzusetzen. Hätte ich nicht zuvor den
Klapptext gelesen, bzw. später die Leseprobe gelesen, hätte ich beim
Anblick des Covers eine Falscheinschätzung zum Buch bekommen und eher
auf SciFi getippt. Was Blödsinn und fatal gewesen wäre.
Der Autor:
"Gerd
Schilddorfer wurde 1953 in Wien geboren. Als Journalist arbeitete er
bei der Austria Presse Agentur und danach als Chefreporter für
verschiedene TV-Dokumentationsreihen (Österreich I, Österreich II, Die
Welt und wir). In den letzten Jahren hat er zahlreiche Thriller und
Sachbücher veröffentlicht. Gerd Schilddorfer lebt und arbeitet in Wien
und Stralsund, wenn er nicht gerade auf Reisen für sein neues Buch ist."
Fazit:
Ein
Thriller von actionreicher, komplexer und rasanter Genialität, ein
Verschwörungsthriller, der das Beste der Besten vereint, jedoch nichts
adaptiert, neuartig ist, sich abgrenzt und absolut überzeugt und gerne 4
Sterne verdient hat! Ein Lesehighlight!
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