Eine alte DC-3 ist John Finchs neueste Errungenschaft. Jetzt muss er
nur noch vom libyschen Flughafen mitten im Nichts zusammen mit seiner
Co-Pilotin Amber starten. Uneingeladen gesellt sich Khamis Al-Gaddafi
mit seinem Oberst dazu und zwingt Finch ihn mitzunehmen. In der Luft
gelingt Finch ein waghalsiges Manöver, indem Gaddafi verletzt und Umar
getötet wird. Zurück bleibt ein geheimnisvolles Notizbuch mit
verschlüsselten Texten und einem Bild von Nicolas Poussin. Gaddafi warnt
Finch davor, Recherchen anzustellen, denn dies könnte sein Todesurteil
sein.
Gerd Schilddorfer gelingt es
scheinbar mühelos, über die Jahrhunderte hinweg, Verknüpfungen in die
Gegenwart zu finden. Der Schreibstil ist so fesselnd, informativ und
spannend, dass man überrascht ist, wie schnell 800 Seiten gelesen sind.
Dies ist nicht nur ein Thriller. Dieses Buch ist so gespickt mit
Informationen, Geschichtsdetail, Kunstwissen, Politik und Humor, dass
ein Genre gar nicht ausreicht, um das Buch zu beschreiben. Man merkt,
wie jede Handlung gekonnt recherchiert und ersonnen wurde.
Gefreut
habe ich mich über das Wiedersehen mit lieb gewonnenen Charakteren wie
Major Llewellyn und Amber. Aber auch für Neuleser ist der Einstieg
einfach, denn der Autor stellt seine Figuren in kurzen Umschreibungen
vor. Auf seiner abenteuerlichen Schatzsuche begleiten John Finch aber
auch neue Charaktere. Besonders die sympathischen Brüder aus St. Sulpice
lassen den Vatikan in einem sehr jugendlichen Licht erstrahlen, auch
wenn im Hintergrund immer noch ein bestimmter Kardinal die Fäden zieht.
Meisterkunstdieb
Rebus ist eine neue frische Figur, die John Finch fasst die Show
gestohlen hätte. Mit seinen raffinierten Coups hat er das Zeug für einen
neuen Romanhelden.
Kaum hat man mit dem Lesen begonnen, ist
man schon dabei eigene Recherchen anzustellen. Das Buch ist schnell mit
Markern, Zetteln und Notizen von mir ergänzt worden. Man möchte einfach
immer tiefer in die Handlung eintauchen. Obwohl der Autor schon sehr
detailliert Orte, Geschehnisse und Personen herausarbeitet, macht es
einfach Spaß weitere Informationen zu finden.
Hat der Maler
Nicolas Poussin tatsächlich Botschaften in seinen Bildern versteckt, wie
sieht das Kloster Admont mit seiner wunderschönen Bibliothek heute aus,
ist das Kloster Cambron tatsächlich mit Nostradamus in Verbindung zu
bringen, ist das Tal in Valle Maira so malerisch und verlassen, Bingley
Five Rise Locks ist sicherlich ein tolles Ausflugsziel und, und, und????
Durch
die Annäherung der Handlungsstränge wird der Spannungsbogen
kontinuierlich angehoben. Inzwischen ist John nicht der einzige, der das
Geheimnis des Notizbuches lüften will. Vatikan, Geheimdienste und
Terroristen sind ihm auf der Spur und nehmen am Wettlauf um die
Entschlüsselung des Notizbuches teil.
Dieser Thriller ist ein
absolutes Leseerlebnis. Die Mischung aus Fiktion und wahren
geschichtlichen Begebenheiten in einer Mixtur aus Spannung und Wissen
ist einfach fesselnd.
Gelas Literatur-Blog: http://gelas-home-of-books.blogspot.de
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